Nicht unbedingt. Zum Überleben reichen, Brot, Salz und Wasser. Zum Leben aber schon. Zu allen Zeiten haben Menschen Kunst geschaffen und genossen. Nichts anderes ist ein guter Text. Zur reinen Informationsweitergabe reichen schließlich Einkaufslisten und Befehle.
Ja! Aber…
Harald Martenstein, der Kolumnist der ZEIT meint, es brauche nicht einmal sonderlich viel Kreativität – zumindest für einen ordentlichen Text.
Handwerkliches Geschick, Routine, die Fähigkeit, kluge Gedanken anderer als klug zu erkennen, die Skrupellosigkeit, diese Gedanken als die eigenen auszugeben – das reicht völlig.
Aber, so schreibt er, wenn es toller werden soll, müsse jeder Autor etwas riskieren: Sich entblößen, offen sein, etwas zugeben, riskieren sich lächerlich zu machen. – Alles Dinge, die wir uns auch trauen müssen, wenn wir eine Beziehung eingehen. Genau genommen ist ein Text nichts Anderes: Der Beginn einer (hoffentlich) wunderbaren Freundschaft mit dem Leser. Natürlich birgt ein solcher Text das Risiko sich völlig umsonst lächerlich zu machen. Möglich, dass lediglich ein schlechter Text dabei herauskommt. Einer, den keiner lesen will. Ein risikoreicher Text ist noch nicht zwingend ein guter Text. Umgedreht wird schon eher ein Schuh draus. Martenstein meint:
(…) es gibt keinen sehr guten Text, dessen Autor oder dessen Autorin nicht, in irgendeiner Weise, etwas riskiert hat.
Wie schreibe ich einen guten passablen Text?
Einen Text, der die Zielgruppe anspricht? Dazu müssen Sie sich überlegen, für wen Sie genau schreiben. Wer ist Ihre Zielgruppe? Wie reden die miteinander? Wie sprechen sie über Andere? Was ist Ihnen wichtig? Wie wollen Sie sein? Wie sind Sie tatsächlich?
Sollten Sie flapsig umgangssprachlich mit Ihren Lesern sprechen? Wissenschaftliche Fachsprache benutzen, seriös wirken, nahbar sein oder eher abgehoben? Ihre Leser müssen Ihre Texte gerne lesen und das tun sie nur, wenn Ihre Texte ein Bedürfnis Ihrer Leser befriedigen.
Wie schreibe ich einen informativen Text?
Vielleicht haben Sie schon einmal von den so genannten W-Fragen gehört, wie sie Journalisten oft nutzen: Was? Wo? Wer? Wann? Wie? Warum und – nicht zuletzt: Welche Quelle?
Die Fragen können je nach Leserschaft leicht variieren, aber für Ihre Leser sollten die wichtigen Fragen beantwortet werden. Aber zackig! Die meisten Menschen geben einem Text nicht lange Zeit um zu entscheiden, ob er sie interessiert. Das war und ist bei Lesern von gedruckten Texten, Romanen, der Tageszeitung, Broschüren, so. Bei Lesern von Online Texten ist es erst recht der Fall.
Verraten Sie das Wichtige zuerst, zumindest aber ziemlich früh und das Unwichtige zuletzt – oder Sie streichen es gleich ganz. Machen Sie Ihre Kernaussagen sichtbar.
Schreiben Sie lieber konkrete Verben statt Substantive: Also lieber:
Ein Mann beißt einen Hund.
(Das ist mal eine Nachricht, wie sie Leser gerne lesen. – Sie ist neu, sie ist unerhört, sie ist konkret und jeder kann sie sich bildlich vorstellen.) Als:
Bissverletzung bei Hund.
Schreiben Sie lieber Aktiv statt Passiv, gehen Sie sparsam mit Adjektiven und Metaphern um.
Jargon sollten Sie nur anwenden, wenn Ihre Zielgruppe ebenfalls Jargon verwendet, etwa wenn Ihr Text sich an eine fachlich versierte Leserschaft wendet, die sich genau so unterhält.
Kehren wir zur Ausgangsfrage zurück:
Wie schreibe ich einen guten Text?
Erstens, indem Sie ausführlich über Ihre Zielgruppe und deren Gewohnheiten nachdenken, über die wichtigen und wichtigsten Informationen, über das Ziel Ihres Textes.
Zweitens: Sie sollten Ihren Text gut strukturieren, Ihren Leser durch den Gedankengang führen. So leicht, unterhaltsam und unauffällig, dass er Ihnen gerne folgt. Am besten bis zum Schluss. Diese Arbeit muss sich der Autor machen, der Leser sollte sie gar nicht merken.
Bis hierhin haben Sie als Autor alles getan um einen ganz passablen Text zu schreiben. Wenn wir es recht bedenken, erfüllt eine gute Einkaufsliste die ersten beiden Kriterien: Sie ist knapp – es stehen lediglich die Artikel drauf, die eingekauft werden sollen, gut strukturiert – die einzukaufenden Waren sind zum Beispiel nach Warengruppen sortiert aufgeschrieben, vielleicht sogar nach der Reihenfolge, wie Sie sie im Supermarkt vorfinden: erst Äpfel und Karotten, dann Milch und Joghurt, anschließend Käse und Wein, zum Schluss Schokolade und Pralinen.
Drittens: Werfen Sie gelegentlich alles über den Haufen. Überraschen Sie Ihre Leser, berühren Sie sie, nehmen Sie Ihre Leser mit auf eine Reise.
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